Fixierung
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Fixierung von Untersuchungsmaterial:
Bei histologischem Untersuchungsmaterial
- Fixierung mit 3,7% Formaldehyd-Lösung (Autolyse verhindern, haltbar machen, Strukturerhaltung)
- Das Gewebe sollte so schnell wie möglich nach Entnahme in Formalin gegeben werden.
- Die Infiltrationsgeschwindigkeit von Formalin in das Gewebe beträgt etwa 1mm pro Stunde. Somit kann die Fixierung je nach Gewebe ca. 6-24 Stunden, manchmal länger, benötigen.
- Passende Gefäßgröße auswählen, je nach Größe des Präparates (Verhältnis Formalin zu Gewebe 3:1), Großpräparate sollten zumindest mit Formalin bedeckt sein.
Eine unzureichend fixierte Gewebeprobe kann zu einer schlechteren histologischen Qualität und Befundverzögerungen führen und evtl. benötigte Zusatzuntersuchungen wie molekularpathologische Untersuchungen unmöglich machen.
Bei Schnellschnittuntersuchungen
- KEINE Fixierung - nativ
- Gekühlt und so schnell wie möglich in die Pathologie einsenden.
- Die Fixierung zur Weiterbearbeitung erfolgt erst durch die Pathologie selbst.
Bei extragenitalen Zytologien
- Flüssigkeiten (Aszites, Urin, Ergüsse, Punktate,...) nativ und gekühlt
- Ausstriche: Luftgetrocknet, Verwendung von Alkohol oder speziellen Fixierungssprays möglich
Bei gynäkologischen Zytologien
- PAP-Abstriche auf OTs werden unmittelbar mit 96% EtOH fixiert und anschließend luftgetrocknet.
- AP-Abstriche fixieren in ThinPrep-Gefäßen, damit ist auch eine molekulare HPV-Testung möglich.
Bei Amputaten
- Native Einsendung - bitte auf auslaufsichere Verpackung achten
Bei molekularpathologischen Untersuchungen an Flüssigkeiten wie Blut
- Keine Fixierung notwendig. Es handelt sich um EDTA-Blut.
Hinweise zu Formalin/Formaldehyd
Formalin und Formaldehyd werden im medizinischen Alltag häufig synonym verwendet, da Formalin im Wesentlichen eine wässrige Lösung von Formaldehyd ist. Typischerweise enthält Formalin etwa 4 % Formaldehyd (entsprechend 10 % Formalinlösung) sowie Zusatzstoffe wie Methanol zur Stabilisierung und einen Puffer zur pH-Regulierung. Diese Zusammensetzung gewährleistet eine zuverlässige Fixierung von Gewebeproben und verhindert unerwünschte chemische Reaktionen.
Gefahrenhinweise
Formaldehyde ist gesundheitsschädlich, reizend und krebserregend. Der Kontakt mit Haut, Augen und Atemwegen (z.B. durch Dämpfe) ist unbedingt zu vermeiden. Formalin fixiertes Gewebe und die Flüssigkeit selbst dürfen nicht in den Hausmüll, Abwasserleitungen oder ins Erdreich gelangen oder über diese Wege entsorgt werden, da dies gegen geltende Umwelt- und Gefahrstoffverordnungen verstößt. Eine Entsorgung oder Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Eine Bestattung des Gewebes ist nur nach erfolgter Kremation zulässig. Das Formalin soll stets dicht verschlossen sein und darf nur mit geeigneten Handschuhen und unter Vorsichtsmaßnahmen geöffnet werden.
Formalin gefüllte Gefäße lassen wir Ihnen auf Anfrage zukommen. Hierfür muss eine Endverbrauchserklärung ausgefüllt werden. Alle Datenblätter finden Sie auf der Seite des Herstellers.
Bitte lagern Sie die Proben und das Formalin temperaturstabil, aufrecht und unzugänglich für Dritte.