01.07.2025 Pressemitteilung
Dr. med. Florian Trini (Projektkoordinator und Oberarzt am Klinikum Fürth) beim Rundgang mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (CSU) durch das Amalie Nathan Haus in Fürth
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Fürth, 28. Juni 2025 – Das Amalie Nathan Haus in Fürth hat seit seiner Inbetriebnahme bereits zahlreiche Verdachtsfälle auf Kindeswohlgefährdung betreut. Mit dem neuartigen, interdisziplinären Konzept ist die Fürther Einrichtung deutschlandweit Vorreiter für eine gesamtheitliche Kinderschutzarbeit unter einem Dach. Davon hat sich auch die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (CSU) vor Ort ein umfassendes Bild gemacht und würdigte bei ihrem Besuch das engagierte Team des Amalie Nathan Hauses für die bisherigen Erfolge.
Ministerin Scharf betonte: „Das Amalie Nathan Haus ist mehr als nur ein Schutzraum. Es ist ein Ort der Hoffnung und Sicherheit für Kinder in Not. Hier wird Kinderschutz großgeschrieben. Das Wohl und der Schutz unserer Kinder stehen an erster Stelle und haben Priorität. Das Amalie Nathan Haus schützt die Schwächsten und bietet Kindern und Jugendlichen eine sichere Umgebung.Die enge Zusammenarbeit aller Stellen unter einem Dach ist unersetzlich, um die oft traumatisierten Kinder in dieser schwierigen Situation bestmöglich zu versorgen. Die Möglichkeit, Vernehmungen aufzuzeichnen und in einem geschützten Rahmen vorzunehmen, ist ein wesentlicher Beitrag, um die Belastung für Betroffene so gering wie möglich zu halten.“
Das Amalie Nathan Haus steht unter der Trägerschaft des Klinikums Fürth und wurde mit einem siebenstelligen Betrag durch die Stiftung Kinderförderung von Playmobil initiiert. Auch die Kosten für den Betrieb der Einrichtung werden für die kommenden fünf Jahre gesichert. Das Engagement bildet das stabile Fundament für ein Angebot, das deutschlandweit neue Maßstäbe setzt. Seit der feierlichen Eröffnung im November 2024 hat sich das Amalie Nathan Haus zu einer zentralen Anlaufstelle für Kinderschutz in der Region entwickelt, die sich der umfassenden Abklärung und dem Schutz bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung widmet. „Im Haus werden Fälle aus der Stadt und dem Landkreis Fürth bearbeitet. Ziel ist es, das Angebot sukzessive auch regional und überregional auszubauen“, unterstreicht Dr. med. Florian Trini, Projektkoordinator und Oberarzt am Klinikum Fürth.
Das deutschlandweit einmalige Projekt bietet einen transdisziplinären Ansatz: Fachkräfte aus Medizin, Psychologie, Sozialpädagogik sowie Experten von Justiz, Polizei und Sozialverwaltung arbeiten unter einem Dach. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende und kindgerechte Abklärung – ohne unnötige Wege oder mehrfach belastende Termine für die von Missbrauch betroffenen Kinder und Jugendlichen. So entstehen individuell zugeschnittene Schutz- und Hilfeangebote, bei denen das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Mit dem Ziel, tragfähige, nachhaltige Lösungen zu finden, die den Betroffenen Schutz und Perspektive bieten.
Neben eindeutigen Verdachtsfällen begleitet das Amalie Nathan Haus auch unklare Situationen. Erfahrene Psychologinnen und Sozialpädagoginnen bieten dabei Beratung und Diagnostik für Kinder und Eltern. Mit altersgerechten Testverfahren und Gesprächen werden auch die Familien in ihrer Erziehungsfähigkeit unterstützt – beispielsweise durch Entwicklung gewaltfreier Lösungsstrategien.
Seit Beginn setzt das Projekt auch auf systematische Datenerhebung zur wissenschaftlichen Begleitung. Mit den so gewonnenen fundierten Daten kann das Konzept langfristig und tragfähig weiterentwickelt werden. Die ersten Monate der Zusammenarbeit von Klinik, Kinder- und Jugendhilfe sowie Polizei und Justiz waren sehr vertrauensvoll und kooperativ. Diese partnerschaftliche Basis ist ein zentraler Erfolgsfaktor für effektiven Kinderschutz, betont Dr. med. Florian Trini: „Das Amalie Nathan Haus steht für einen Paradigmenwechsel im Kinderschutz: weg von fragmentierten Abläufen, hin zu gemeinsamer Verantwortung unter einem Dach – und das ist in Deutschland in dieser Form einmalig. Unser Dank gilt allen Kooperationspartnern, die diesen Weg mit uns gehen.“
Die ersten Monate im Amalie Nathan Haus zeigen, ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz im Kinderschutz ist im Interesse aller betroffenen Kinder dringend notwendig.
Die Stiftung Kinderförderung von Playmobil wurde 1995 von Horst Brandstätter (1933-2015) gegründet. Er war Inhaber der Horst Brandstätter Group, zu der auch die Marke Playmobil gehört. Ziel der gemeinnützigen Stiftungsarbeit ist es Kindern und Jugendlichen eine gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung zu ermöglichen. Schwerpunkt der Arbeit sind dabei die Felder Bildung & Erziehung, Gesundheit & Schutz, Bewegung & Aktivität sowie Kreativität & Kultur.
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0911 9666 1933
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Das linke Bild zeigt Luise Peschke (Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Fürth, links); Dr. med. Florian Trini (Projektkoordinator und Oberarzt am Klinikum Fürth, 2. v. links); die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (CSU; 3. v. links); Dr. Alexander Mohr (Vorstand Klinkum Fürth, 3. v. rechts); Andreas Kaiser (Leiter des Kreisjugendamtes Landkreis Fürth, 2. v. rechts); Klaus Hunneshagen (Mitglied im Kuratorium der Stiftung Kinderförderung von Playmobil, ganz rechts) sowie das Team des Amalie Nathan Hauses (vorne)
Das rechte Bild zeigt die Räumlichkeiten des Amalie Nathan Hauses in Fürth
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